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Yogaroutine einführen und dranbleiben!

Du kennst das sicher: du lernst etwas Neues kennen, bis begeistert und nimmst dir vor, jetzt aber wirklich einmal dranzubleiben. Oder dein regelmässiger Yogaunterricht macht Pause, du aber willst nicht aus dem Rhythmus fallen und weiter selbstorganisiert üben. Die ersten Tage funktioniert das auch bestens. Du freust dich, fühlst dich wohl, machst Fortschritte. Dann aber schleicht sich der Alltag an, kommt quasi von hinten und nistet sich wieder ein. Eine Einladung kommt dazwischen, es ist zu heiss, du verreist...und schon beginnt das zarte, eben erst knospende Pflänzchen der Routine zu kränkeln, und bald ist es aus deinem Leben verschwunden. Einmal mehr. Dieser Frust muss nicht sein. Versuche einmal diesen sechs Tipps zu folgen, zum Beispiel bezogen auf deine tägliche Yogaroutine.

Es ist halt schon so: Regelmässigkeit ist einer der Kernpunkte einer wirksamen Yogapraxis. Besser jeden Tag eine Viertelstunde üben, als einmal pro Woche eine Stunde. Nicht nur die Körperhaltungen, nein, auch die Atemübungen können ihre Wirksamkeit erst entfalten, wenn sie (fast) täglich praktiziert werden. Das ist erwiesen, und du hast es sicherlich auch schon am eigenen Körper gespürt.


Nur ist es halt auch so, dass es mit dieser Regelmässigkeit so eine Sache ist. Am Anfang, wenn die Begeisterung gross ist, trägt einen eben dieser Geist, der im Wort "Be-Geist-erung" mitschwingt. Dann aber folgt die harte Landung, die wir aus dem Spruch kennen: "Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach." Zwar gibt es Dinge im Leben, die man so gerne tut, dass man sie ohne grosses Zutun endlos wiederholen mag. Seien wir aber ehrlich, davon gibt es nicht so viele.

Es gibt aber vieles, das uns gut tun würde, auch wenn es nicht die Hitparade unserer Lieblingstätigkeiten anführt. Hier hilft es, wenn man dem "Fleisch" hilft, dem willigen Geist zu folgen, und ein paar einfache Regeln berücksichtigt.


  1. 30 Tage sind alles, was es braucht: Studien zufolge braucht es nur etwa einen Monat, bis eine Routine zur Gewohnheit wird. Wenn du es schaffst, dreissig Tage lang täglich zu üben, wirst du feststellen, dass du anschliessend kaum noch Willenskraft aufwenden musst, und du abends fast von selbst die Yogamatte ausrollst.

  2. Machbare Ziele setzen: Du kennst aus dem Yogaunterricht den Dreiklang von ASANA, PRANAYAMA und MEDITATION. Diese drei Elemente bestimmen eine ausreichende Yogapraxis, und wenn du ins Yogastudio gehst, nimmst du dir dafür mehr als eine Stunde Zeit. Für den Alltag ist dieser Umfang oft zu viel. Kaum eine unter uns kann sich jeden, aber auch wirklich jeden Tag fünf Viertelstunden reservieren, für eine runde Yogapraxis. Das ist aber auch gar nicht nötig. Wer sagt denn, dass du alle drei Elemente am Stück üben musst? Vielleicht passt es besser, wenn du am frühen Morgen eine Viertelstunde meditierst, vor dem Nachtessen einige Yogaübungen machst, und vor dem zu Bett gehen deine Atemübungen? Wage es, zu experimentieren. Betrachte deinen ganz gewöhnlichen Alltag und schau, wo es Platz hat.

  3. Gewohnheiten brauchen Konsistenz: In den ersten 30 Tagen ist es wichtig, dass du täglich deiner Routine nachgehst. Tust du dies nur ca. drei- bis viermal die Woche, wird es dir deutlich schwerer fallen, deine Gewohnheit zu festigen. Am einfachsten ist es, wenn du täglich etwa zur gleichen Zeit übst (siehe Punkt 2).

  4. Nimm einen Schritt nach dem nächsten: Versuche nicht, dein Leben innerhalb eines Tages umzukrempeln. Oft ist man zu Beginn übermotiviert - und unrealistisch. Fange besser klein an. Vielleicht beginnst du mit der Morgen-meditation. Wenn sich diese eingependelt hat, kommen die Körperübungen dazu, und danach die Pranayama. Erfolge motivieren. Verschaffe dir Erfolgsmomente und zelebriere sie. Einen Monat lang täglich den Sonnengruss geübt! Wow! Damit hast du dir eine Belohnung verdient. Womit kannst du dir eine Freude machen?

  5. Setze dir Erinnerungen oder visualisiere deine Fortschritte: Ist dein Vorsatz einmal ein paar Wochen alt, verliert er an Dynamik und droht, in Vergessenheit zu geraten. Da helfen Erinnerungshilfen. Experimentiere damit, welche dich anspricht. Magst du auf deinem Handy einen Reminder setzen, der dich jeden Tag zur gleichen Zeit an dein Vorhaben erinnert? Oder magst du einen Plan (HABIT TRACKER) zeichnen, auf dem du jeden Tag deine Gewohnheiten dokumentierst? Vielleicht reicht auch ein Zettel am Badezimmerspiegel. Unterstütze dich einfach mit etwas Sichtbarem, das dir auch Freude macht. Es geht darum, den ersten Monat durchzuhalten und die Gewohnheit zu etablieren. Irgendwann ist dieser Reminder nicht mehr nötig. Vielleicht magst du ihn aber auch so, dass er einfach dazu gehört - auch wenn er nicht mehr wirklich nötig wäre.

  6. Suche dir eine Partnerin, einen Partner: Suche dir jemanden mit dem gleichen Ziel wie deinem und motiviert einander, wenn ihr euch danach fühlt aufzugeben. Ich habe eine Partnerin für meine Meditations- und eine für meine Malpraxis. Beide Freundinnen wohnen weit weg. Mit der einen telefoniere ich jede zweite Woche und tausche mich mit ihr aus zu unserer Praxis, mit der anderen tausche ich Sprachnachrichten aus. Das ist wunderbar, denn gerade in Zeiten, da eine von uns schwach zu werden droht, bedeutet dieser regelmässige Austausch eine unglaublich wirksame Unterstützung zum Dranbleiben. Und es ist auch einfach schön jemanden zu haben, mit dem man so etwas teilen kann, und von dem man weiss, dass er oder sie auf dem gleichen Weg ist.


Ich freue mich sehr, wenn du diese Tipps erprobst und in den Kommentaren deine Erfahrungen mit uns teilst. Vielleicht kennst du auch weitere Möglichkeiten, gute Gewohnheiten zu etablieren? Teile sie mit uns. Wir alle kämpfen mit den gleichen Herausforderungen, und es ist schön zu wissen, dass es Menschen gibt, die den gleichen Weg gehen.

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