"Ich habe es gewusst!". "Als wenn ich es geahnt hätte!" oder "Mein Bauch sagt mir, dass das nicht gut sei.". Sätze wie diese hören wir oft, einige von uns sagen sie auch. Offenbar gibt es Instanzen in uns, die uns Informationen schicken, die nicht dem rationalen Denken entspringen können. Doch wer sind diese? Und wie können wir sie bewusst nutzen? Ein Buch gibt Impulse. Yoga einige Antworten.
Auf dem Yogaweg finden wir eine Vielzahl hilfreicher Zugänge zu uns selbst. Am bekanntesten sind die Körper- und Atemübungen. Aber auch Meditationen, Hinweise aus der Yogaphilosophie sowie Texte wie die Bhagavad Gita leiten Yogini und Yogi auf ihrem Weg. Dabei kommen wir alle immer wieder in Kontakt mit anderen Konzepten, mit anderen, auch spirituellen "Schulen", und oft ist es schwierig, Begrifflichkeiten und Denkstränge auseinanderzuhalten, die Orientierung nicht zu verlieren.
In diesen Tagen entdeckte ich eine interessante Forscherin und Autorin - und ich frage mich, wie sie mir bis jetzt unbekannt bleiben konnte. Ich finde sehr differenzierte und hilfreiche Modelle und Aussagen bei VIVIAN DITTMAR (Autorin, Speaker, Begründerin der Stiftung "Be the Change" und Impulsgeberin für kulturellen Wandel). Insbesondere interessiert mich ihr Konzept der "Fünf Disziplinen des Denkens" und ihre sorgfältige Unterscheidung von Begriffen wie "Intuition", "Inspiration", "Instinkt" und "Intention". Nicht wahr, gerade in Yogakreisen hat das Denken oft einen schweren Stand. Immer wieder muss es sich verteidigen gegen die viel beliebteren Antagonisten "Intuition" und "Herzintelligenz". Und in wissenschaftlich orientierten Zirkeln muss eben dieser Verstand herhalten für alle anfallenden Aufgaben, Intuition und Herzintelligenz finden dagegen keinen Platz oder werden belächelt.
In Vivian Dittmars Modell finden alle fünf Disziplinen ihren Platz, keine wird abgewertet, keine wird bevorzugt. Vielmehr findet sie Mittel und Wege aufzuzeigen, dass es eben gerade alle Möglichkeiten unseres Menschseins auszuschöpfen gilt, um die anstehenden Aufgaben zu lösen, und dass nur durch das Lauschen auf die Kommunikation zwischen Kopf, Herz und Bauch, analytischem Verstand und eine entsprechende Ausrichtung tragfähige Lösungen entstehen können.
Und hier kommt der Yogaweg ins Spiel. Wie können wir dieses Lauschen ermöglichen? Wie können wir unserem überlasteten Verstand seine ebenso begabten Mitspieler zur Seite stellen, sie mehr zum Wort kommen lassen? Denn sie sind alle da, wir alle verfügen über Herzintelligenz, über Intuition, wir alle können analytisch denken und unser Wirken bewusst ausrichten. Aber wie?
Bestimmt kommen den erfahrenen Yogaübenden jetzt die herzöffnenden ASANA in den Sinn. Bestimmt erinnern sie sich an die Meditationsübungen, die den Geist beruhigen, um die tiefer liegenden, leiseren Stimmen hörbar zu machen. Ja, es sind diese Übungen, die Körper, Atem und Geist verbinden, die unser Menschsein auf unterschiedlichen Ebenen ansprechen und die Interaktion zwischen ihnen nutzen. Es ist tatsächlich der ÜbungsWEG, der uns Schritt für Schritt hinführen kann zum Gewahrsein dessen, was sich in uns abspielt. In einem Gespräch sagt Vivian Dittmar es so: "Entscheidungen entstehen aus dem Zusammenspiel der Instanzen im Raum des Gewahrseins." Damit umschreibt sie auch den Weg zu dem, was VIVEKA im Yoga meint: die Unterscheidungsfähigkeit. Vielleicht möchtest du auch weitere Wege ausprobieren?
Seit einigen Monaten bilde ich mich weiter im Intuitiven Malen. Auch dies ist eine wunderbare Möglichkeit, Kopf, Herz und Bauch, das Denken, das Fühlen und das Spüren miteinander ins Gespräch zu bringen. Auch hier eröffnet sich ein lustvoller Weg, den zu erproben Freude macht. Falls er dich interssiert, melde dich doch bei mir. Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme.
Ein äusserst interessanter Raum eröffnet sich bei der Beschäftigung mit DITTMARS Konzepten, Modellen und Übungsansätzen. Gerne empfehle ich sie euch zur Lektüre oder zum Lauschen auf verschiedenen Youtube-Kanälen.
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