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Willst du schnell gehen, geh allein. Willst du weit gehen, geh mit anderen.

Eigentlich kann jeder alleine für sich Yoga üben. Aber irgendwie ist es halt doch nährender in der Gruppe. Sogar Schweigen ist anders, wenn man es mit anderen zusammen praktiziert. Ein dankbarer Rückblick.

Jedesmal, wenn ich aus einem Schweigeretreat heimkehre, erfüllt mich noch lange grosse Dankbarkeit. Dankbarkeit für all das, was passieren konnte, aber auch für das, was ich erhalten habe.


Eigentlich ist es doch merkwürdig: da verbringt man einige Tage miteinander, ohne dass die Teilnehmenden ein Wort sprechen würden. In Verbindung stehen sie untereinander über die gemeinsame Yoga- und Meditationspraxis und über die Inhalte, die ich als Leiterin ihnen vermittle. Mit sich selbst kommen sie über die gleichen Ankerpunkte in eine tiefe Verbindung und zugleich in einen Zustand verfeinerter Wahrnehmung. Nicht nur sich selbst, den eigenen Körper, die eigenen Gedanken und Gefühle nehmen sie deutlicher wahr, sondern auch die anderen Menschen, die mit ihnen den Raum teilen, die Umgebung mit ihren Geräuschen und Gerüchen, die Worte, die fallen, die Gedanken, welche diese auslösen.


Und so ist es wohl verstehbar, dass man trotz oder wahrscheinlich gerade wegen dieses Schweigens mit der Zeit eine tiefe Verbundenheit untereinander erfährt. Oft ist es sogar so, dass man nach Auflösen des Schweigens, wenn man sich wieder austauscht und "ganz normal" zusammen das abschliessende Mittagessen geniesst den Eindruck hat, die Tischnachbarin, den Tischnachbarn zu kennen. Obwohl man vorher kein Wort miteinander gewechselt hat.


So geht es auch mir, wenn ich aus der Rolle der Leiterin dieses Retreats aussteige. Ich habe einen Rahmen gesteckt und einen Raum gehalten, in den sich die Teilnehmenden hineinlehnen konnten - vertrauensvoll und entspannt. Ich habe Körper-, Atem- und Meditationsübungen angeleitet und Inhalte aus der Yogaphilosophie präsentiert. Und ich erfahre dabei jedesmal, wie die Gruppe eine Energie aufbaut, die mitträgt, die uns alle nährt - so auch mich.


Das ist ganz wundervoll.


Und so schaue auch ich mit grosser Dankbarkeit zurück auf das diesjährige Retreat "Yoga im Schweigen zum Beginn der stillen Jahreszeit", das im Lassalle-Haus ob Zug stattfinden konnte und freue mich an den berührenden Worten, die die Teilnehmenden zum Abschluss dieser gemeinsamen Tage zurückliessen.


Ein kürzeres Schweigeseminar im Lassalle-Haus findet statt zum Jahresbeginn 2025. Falls es dich reizt, dieses Format einmal auszuprobieren, oder falls du dir diese Auszeit ein weiteres Mal gönnen möchtest, findest du weitere Informationen sowie eine Anmeldemöglichkeit hier.




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